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39 10 agn de Repartiziun ladina: Ativité scientifica y didatica


b) Um ein noch höheres Niveau der Mehrsprachigkeit zu garantieren, hat der Universitätsrat beschlossen, dass alle Studierenden sowohl bei Studienanfang als auch bei Studienende ihre Sprachkenntnisse überprüfen lassen müssen. Für die Ladinische Abteilung wurde bei Studienbeginn das Niveau C1 B2 B1 A2 nach dem europäischen Referenzrahmen und bei Studienende das Niveau C1 C1 C1 B2 beschlossen. Die ladinischen Studierenden dürfen selbst bestimmen, welche Sprache sie auf welchem Niveau prüfen lassen wollen, wobei das Ladinische bei Studienbeginn nicht unter B2 sein darf. Bei Studienende darf nur das Englische auf Niveau B2 sein, denn nur so wird die gleiche Kompetenz, aber auch der gleiche Wert der drei grundlegenden Schulsprachen Ladiniens garantiert. Die Kompetenzniveaus der einzelnen Sprachen wurden durch eigene Prüfungen festgestellt.7

c) Die Tatsache, dass die Ladinische Abteilung ein Alleinstellungsmerkmal der Freien Universität Bozen darstellt, wird in den Stellungnahmen des Universitätsrats unterstrichen, der auch das Angebot der Ladinischen Abteilung ausbauen möchte. 8 Der wichtigste Schritt derzeit wäre die Anerkennung des Ladinischen als Universitätssprache. Die aktuelle Situation (in der sich auch das Deutsche befindet) ist unbef riedigend: „Es ist ein Faktum, dass an dieser dreisprachigen Universität „Deutsch“ und „Ladinisch“ als Fächer Fremdsprachen sind. Es ist eine Gratwanderung, wenn die Fakultät für Bildungswissenschaften in diesem normativen Kontext die Lehrerausbildung für drei verschiedene und getrennte Schulsysteme gewährleisten muss (pl. 8, „Vorwort des Präsidenten“). Dies sind die Rahmenbedingungen, in denen die Ladinische Abteilung ihre Tätigkeit entfaltet und an denen sie ihre Aktivitäten messen lassen muss. 7 Studierenden, die sich mit einem Abschlussdiplom einer paritätischen ladinischen Oberschule einschreiben, wird die sprachliche Eingangsprüfung erlassen, alle anderen müssen zu dieser Prüfung antreten, es sei denn, sie können gleichwertige Zertifikate vor weisen (z. B. die Dreisprachigkeitsprüfung A oder B). Die Verpflichtung, bei Studienanfang das Deutsche auf dem Niveau B1 und bei Studienende auf dem Niveau C1 beherrschen zu müssen, könnte ein zusätzliches Hindernis für die Einschreibung von Studierenden aus dem Fassatal, Buchenstein und Ampezzo sein, wo der Deutsch-Unterricht einen ganz anderen Stellenwert als in Südtirol einnimmt. Wir sind aber der Überzeugung, dass eine ausgeglichene Dreisprachigkeit Ladinisch-Deutsch-Italienisch auch zum besseren Überleben des Ladinischen selbst beiträgt, wie man unschwer an der Situation im Gadertal erkennt, wo die Dreisprachigkeit am ausgeglichensten und das Ladinische am lebendigsten ist (cf. diesbezüglich bereits Gsell 1994). Die Entscheidung, einige Stunden Deutsch auch an den Schulen Buchensteins einzuführen (cf. Usc di Ladins 20.5.2011, 36) geht jedenfalls in die richtige Richtung. Nicht nur die Ladiner des Gadertals und Grödens, sondern alle Ladiner sollten eine gute Kompetenz in den drei Sprachen der Europaregion Tirol aufweisen. 8 Cf. letzlich auch Dolomiten 20.5.2011, 23.