Pagina:Il ladino nel sistema formativo.djvu/39

Da Wikisource.

41 10 agn de Repartiziun ladina: Ativité scientifica y didatica


Gemäß ihrem Auftrag, für die Dokumentation, Deskription und den Ausbau des Ladinischen zu forschen, sind an der Ladinischen Abteilung folgende Projekte im Gang:11

a) Im bibliographischen Bereich: die „Chronologische Bibliographie der linguistischen Arbeiten zum Rätoromanischen (1729–2010)“ sowie die „Bibliograf ia ladina/Bibliographie des ladinischen Schrifttums“. Die „Chronologische Bibliographie der linguistischen Arbeiten zum Rätoromanischen (1729–2010)“ ist einerseits eine Aktualisierung von zwei Vorgängerbibliographien12 auf den Stand des Jahres 2010, andererseits strebt sie durch eine neue Anordnung des umfangreichen bibliographischen Materials (ca. 5000 Einträge) auch die Darstellung des jeweiligen Wissensstandes zum Rätoromanischen zu einem bestimmten Zeitpunkt an. Die Datenbank soll Teil eines Internet-Fachportals „Ladinien“ sein, das die Ladinische Abteilung in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Bozen anstrebt. Die Arbeiten werden von der Autonomen Region Trentino-Südtirol finanziert; Projektmitarbeiterin ist dott. Chiara Marcocci. Eine zweite sich in Arbeit befindliche Bibliographie, die „Bibliograf ia ladina/Bibliographie des ladinischen Schrifttums“, wird nach dem Vorbild der Bibliograf ia Retorumantscha der Lia Rumantscha13 das ladinische Schrifttum möglichst vollständig erfassen, beginnend bei den selbständigen Publikationen. Ein weiterer Schritt wird die Erfassung der unselbständigen Publikationen und der Manuskripte sein, da vor allem für die Manuskripte noch sehr viel Erfassungs- und Katalogisierungsarbeit zu leisten ist. Auch diese Datenbank soll Teil des geplanten Fachportals „Ladinien“ werden. Die Arbeiten werden von der Freien Universität Bozen finanziert; Projektmitarbeiterin ist ebenfalls dott. Chiara Marcocci. Der wissenschaftliche Wert von Bibliographien ist unbestritten: sie gehören zu den wichtigsten Hilfsmitteln des Wissenschaftsbetriebs überhaupt. Deswegen hat die Ladinische Abteilung diesen Arbeitsbereich in den letzten Jahren besonders gepflegt.14

b) Zur Dokumentation und zur Deskription des Ladinischen gehört auch das Projekt des Corpus des Literarischen Ladinischen. Ziel dieses Corpus ist es, die literarische Produktion des Dolomitenladinischen möglichst in ihrer 11 Frühere Stadien dieser Projekte (mit Stichdatum November 2008) sind in Videsott (2009a) vorgestellt. 12 Iliescu/Siller-Runggaldier (1985) sowie Siller-Runggaldier/Videsott (1998). 13 Lia Rumantscha (1986). 14 Der Autor dieser Zeilen betreut seit mehr als einem Jahrzehnt auch den rätoromanischen Teil der wichtigsten internationalen Bibliographien, der MLA (New York) und der Linguistic Bibliography/Bibliographie Linguistique (Dordrecht, erscheint unter dem Patronat der UNESCO); seit 2005 ist er auch Mitarbeiter der Romanischen Bibliographie (Göttingen) und seit 2008 der Year’s Work in Modern Language Studies (London).