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253 DIE EISZEITEN

DIE EISZEITEN



Der periodische Wechsel in den Licht- und Wärmeintensitäten, wie sich derselbe im Verlaufe von 24 Stunden (Tag und Nacht) ferner im Verlaufe eines Jahres (Sommer und Winter) zeigt, hat frühzeitig den Gedanken angeregt, dass auch Schwankungen der mittleren Jahrestemperaturen, wie sich dieselben unzweideutig durch zeitweise auftretende abnorm strenge Winter und feuchte Sommer und andererseits milde Winter und trockene Sommer zu erkennen geben, einen periodischen Charakter tragen. Das Auftreten von erratischen Gesteinen, das ist ortsfremdes Material, das seiner Grösse nach kaum durch Wasser, sondern nur auf dem Bücken von Eismassen transportiert worden sein konnte und ausserdem von ausgedehnten Hügellandschaften, die ihrer Strucktur nach als Moränen gedeutet werden mussten, hatte überdies zur Hypothese geführt, dass in, geologisch gemessen nicht allzufern gelegenen Epochen die Gletscher eine viel weitere Ausdehnung gehabt haben mussten, als wir es an ihrer gegenwärtigen Ausdehnung erkennen. Dass auch diese Erscheinungen wahrscheinlich einem periodischen Wechsel unterliegen, so dass eine ziemlich weitausgedehnte durch relativ lange Zeiträume andauernde Vereisung auftritt, welche einer ebenfalls durch relativ lange Zeit folgenden Retraktion der Eismassen bei milderen Temperaturverhältnissen Platz machte, wird durch das reihenweise Auftreten von Moranengürteln, sowie