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1. Einleitung

Die vorliegende Bibliografia ladina (Bibliografie des ladinischen Schrifttums / Bibliograf ia degli scritti in ladino) ist aus dem Bedürfnis entstanden, eine Dokumentationslücke zu schließen, sie sich bei mehreren in den letzten Jahren an der Ladinischen Abteilung der Freien Universität Bozen durchgeführten Forschungsprojekten sehr deutlich offenbart hat: das Fehlen eines Gesamt verzeichnisses (möglichst) aller auf Ladinisch geschriebenen Texte. Ein solches Verzeichnis ist aber u.a. die notwendige Basis für die Erstel lung eines ladinischen Corpus, das die bisher geschriebene Sprache quantitativ und qualitativ angemessen abbilden will; ebenso spiegelt es, insbesondere f ür die ältere Zeit, die Entwicklung der schriftlichen Verwendung des Ladinischen im Allgemeinen wider und wird so zu einem eigenständigen Forschungsinstrument.

Angesichts der im 21. Jahrhundert auch im Dolomitenladinischen beträchtlichen Anzahl an selbständigen und unselbständigen Publikationen, welche in der Minderheitensprache geschrieben sind, mussten an der ursprünglich angestrebten Vollständigkeit Abstriche gemacht werden, die insbesondere die sogenannte g raue Literat ur betreffen.1 Trotzdem war die Menge an erhobenen bibliographischen Daten so groß, dass es notwendig erschien, eine zeitliche Gliederung vorzunehmen und das erfasste Material in zwei Schritten zugänglich zu machen. Der vorliegende Band beschränkt sich somit auf das ladinische Schrifttum, das vor 1945 entstanden ist, während ein nachfolgender Band der ungleich größeren Schriftproduktion auf Ladinisch nach dem Zweiten Weltkrieg gewidmet sein wird. Beide Verzeichnisse sollen in einem zweiten Schritt auch über Internet zugänglich gemacht werden.

Dort werden auch – soweit möglich – Abbildungen und Editionen der jeweiligen Originaldokumente verfügbar sein. Teilweise sind die Originaldokumente als Bilddokument (im PDF-Format) zusammen mit ihrer Transk ription bereits im Internet verfügbar (cf. infra 1.4).2

  1. Als graue Literatur bezeichnet man Bücher und andere Publikationen, die nicht über den Buchhandel vertrieben werden. Im vorliegenden Fall geht es um Prospekte, Broschüren u.ä.
  2. Die zweite im Rahmen unserer Reihe „S cripta Ladina Brixinensia“ veröffentlichte Bibliographie, die Rätoromanische Bibliographie 1729–2010, wird demnächst, wie angekündigt, online verfügbar sein, und zwar im Rahmen des von Heike Renner-Westermann betr iebenen Fachportals Lin|gu|is|tik (http://www.linguistik.de/kataloge/).

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