Pagina:Giovanni Magherini Graziani Masaccio ricordo delle onoranze.djvu/43

Da Wikisource.

— 27 —


tenen Bildern der Zeit erscheinen; aber sie waren Gelegenheitswerke auf Truhen, Schränken, Schildern u. s. w. und sind daher bis auf wenige Stücke zugrundegegangen. Gerade durch das genreartige Motiv und die Art der Darstellung desselben gewinnt das kleine Bild eine Bedeutung uber seine decorativen Zweck hinaùs; denn es gibt uns einen so intimen Einblick in das florentiner Familienleben und seine Verbindung mit dem öffentlichen Leben wie wir ihn kaum in Italien, zumai in dieser Zeit, erwarten.

In der monumentalen Auffassung des Motivs und in der ganzen Wiedergabe verräth sich freilich der Italiener, der grosse Meister, der am Eingang der Renaissance steht, aùf den ersten Blick. Das beweist der Vergleich mit derselben Darstellung auf einem anderen Desco da parto in der Sammlung Mad. Edouard André in Paris, der, trotz aller Verwandschaft, doch nur die Phantasie eines handwerksmässigen, etwa zwanzig Jahre jüngeren Malers zeigt.

Die Darstellung ist räumlich und gegenständlich in drei Scenen getrennt: die Wochenstube rechts, links die vornehmen städtische Abgeordneten mit den Geschenken und ihren Trompetern vor sich und, in der Mitte, die Frauen, die der Gattin des Gonfaloniere den Wochenbesùch machen. Dabei ist die Einheit der Composition doch mit grossen Geschick gewahrt, und diese ist besonders glücklich der runden Form angepasst. Der Künstler zeigt den Palast in seiner hinteren Fassade vom Garten aus auf den sich der Säulenhof öfFnet; die daranstossende Wochenstube zeigt er gleichfalls of-