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Pagina:Scientia - Vol. X.djvu/9

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PHILOSOPHISCHE KONZEPTION

UND MATHEMATISCHE ANALYSE

IN DER WELT BETRACHTUNG



Unser Wissen, welcher Art immer es auch sei und auf welcher Grundlage immer wir uns es auch aufgebaut denken, ist der jeweilige Stand der Erkenntnis der Natur. Wir erforschen die Natur der Dinge, der leblosen und der belebten, die Art und den Verlauf der Erscheinungen, das Wesen des Lebens, des Denkens, Fühlens und Wollens; denn auch die Pflanze, das Tier, der Mensel sind Glieder jenes gewaltigen Alls, das wir eben als « die Natur » bezeichnen. Aus der einfachen Naturbetrachtung hervorgegangen, hat sieh verhältnismässig rasch die Naturerklärung hinzugesellt. Verhältnismässig rasch; denn wie lange es gedauert hat, bis der Mensch zu einer regelmässigen und systematischen Naturbetrachtung kam, bis überhaupt aus dem homo primigenius ein homo sapiens wurde, ist uns unbekannt; aber sobald der menschliche Geist an die genauere Verfolgung des Verlaufes der Erscheinungen herangetreten ist, diese zu vergleichen sich bestrebte, war auch bereits jene Stufe der Erkenntnis erreicht, auf welcher er sich mit diesem Wissen nicht mehr zufrieden gab, sondern einen kausalen Zusammenhang der Erscheinungen suchte. Die Eintheilung der Naturwissenschaften in beschreibende (Naturgeschichte) und erklärende (Naturlehre oder Physik), ist daher kaum zutreffend. Der Begriff der Naturgeschichte, sofern dieselbe als eine systematische Wissenschaft sich mit dem Aufzählen und Beschreiben von Objekten beschäftigt,