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134 Heidi Siller-Runggaldier
Das Deutsche weicht auch in diesem Fall am stärksten von den anderen Sprachen
ab, dieses Mal allerdings durch einen gegenüber den anderen Sprachen
einfacheren Gebrauch seiner Formen. Denn sowohl in der Verwendung als
Pronomen wie auch als Determinanten erscheinen sie in derselben Form. Sie
sind im Plural aber nicht nur in ihrer Verwendung als Pronomen und als Determinanten
formal nivelliert, sondern auch hinsichtlich ihres Genus. Die romanischen
Sprachen weichen vom Deutschen dadurch ab, dass sie zwischen
maskulinen und femininen Formen unterscheiden und beim Gebrauch der
Entsprechungen von all als Determinanten zwischen dem Indefinitum und
dem Substantiv den bestimmten Artikel einschieben. Dieses Indefinitum ist in
unseren romanischen Sprachen daher als ein Prädeterminant gekennzeichnet:
Es geht dem eigentlichen Determinanten, dem bestimmten Artikel also, voraus.
Das Gadertalische und das Italienische machen sonst aber keine weiteren
formalen Unterschiede zwischen unseren Indefinita, stimmen also in deren Gebrauch
überein. Das Grödnerische hingegen unterscheidet bei den äquivalenten
Formen für einige sehr wohl zwischen deren Gebrauch als Pronomen und als
Determinanten. Denn in pronominaler Verwendung erscheinen die vollen Formen
auf -i und -es, also deguni / degunes, in der Verwendung als Determinanten
die endungslose Variante degun für den Plural Maskulin (angezeigt durch das
Zeichen Ø), die Variante deguna mit der Endung -a für den Plural Feminin. In
dieser letzten morphologischen Kennzeichnung stimmt das Indefinitum mit
sämtlichen Determinanten im Feminin Plural überein, die die Endung -a generalisiert
und damit den Unterschied zwischen Feminin Singular und Plural
neutralisiert haben. Am Rande sei vermerkt, dass das Deutsche das Adjektiv
nach der Copula, also nach dem Verb sein, endungslos verwendet (auch hier
durch Ø gekennzeichnet), die romanischen Sprachen es aber bei gleicher Verwendung
mit seiner Bezugsgröße in Numerus und Genus übereinstimmen.
2.7. Beispiele mit expletivem Pronomen
Dazu gleich die folgenden Beispiele zur Exemplifizierung: (11)
- D Es schneit. Seit Stunden schneit es.
- G L nëiv. Bele ëures alalongia nëivel.
- B Al nëi. Bele or es alalungia nëiel.
- I Nevica. Già da ore nevica.
An diesen Beispielen wird deutlich, dass sich das Expletivum in Verbindung mit meteorologischen Verben, daher auch mit den Verben regnen, hageln, blitzen u.ä. und deren romanischen Entsprechungen, im Deutschen und im Ladi